Zu Pfingsten ließ der TuS wieder den großen Maikäfer durch Wünnenberg fliegen.
Nach dem kleinen Maikäferfest im Jahr 2024, das in der Turnhalle statt fand, trafen sich vor Pfingsten 2025 die Sportlerinnen und Sportler wieder in der gemütlichen Schützenhalle, um sie mit allerlei Maikäfer- und Turner-Accesoires zu schmücken. Darunter die Banner vom jüngsten Leipziger Turnfest, das gerade eine Woche zurück lag. Entsprechend hatten die Trainerinnen und Trainer ihre liebe Müh‘, die Proben für die Liga, die Wettkämpfe auf dem Turnfest und die Vorführungen im Vorfeld unter einen Hut zu bekommen.
Aber auch allerlei Schweizer Festschmuck, darunter eine edle Kuhglocke, musste diesmal an die Wände und Decken: Unsere Turnfreunde aus Koppigen im Berner Land hatten sich mit einer großen Delegation zum Fest angesagt. So wollte nicht nur das Fest am Sonntag geplant werden, sondern ebenfalls ein buntes Rahmenprogramm. Spät am Freitagabend, nach einem Superstau auf der Autobahn, aber trotzdem bestens gelaunt, entstiegen unsere Gäste dem Reisebus. Für einige Koppiger war es der erste Besuch in Bad Wünnenberg. Mit etlichen anderen aber gab es ein großes Hallo und Wiedersehen, denn es besteht die Freundschaft zwischen den Vereinen immerhin rund drei Jahrzehnte.
Glücklicherweise mangelt es in Wünnenberg nicht an touristischen Attraktionen. Während einer gemeinsamen Wanderung am Samstag besuchten wir das schöne Golmeketal mit Tretbecken, ließen uns von Ilse Klinke, der Vorsitzenden des Heimatvereins, den Kräutergarten zeigen, wohnten einer Schnapsdestillation bei und inspizierten die neue Gastronomie und Kletterattraktionen am Paddelteich.
Am Sonntag war dann alles bereitet, wie die Maikäferfesttradition es gebietet: Mit frischem Grünschmuck stand der große Maikäfer bereit, den Festumzug mit Tambourkorps, Blasmusik und Sportlerinnen und Sportlern anzuführen. Die Schweizer hatten in diesem Jahr die Ehre, dem Maikäfer ihre Beine zu leihen. In der Schützenhalle angekommen, diente Maikäferflugbenzin als Gegengewicht, um die Aufhängung für den Käfer von der Decke zu lassen.
Zum ersten Mal im Programm dabei war der neue Sportkindergarten des Kreissportbunds von der Iserkuhle. Wie so oft hielt es beim Tanz der Kindergartenkinder unsere kleinsten Besucher kaum auf ihren Plätzen, weil Bewegung zur Musik einfach ansteckend ist. Nicht minder mitreißend war die Vorführung der Rope Skipper aus Borchen, die in allen erdenklichen Weisen, allein oder mit vielen, über lange und kurze Seile hüpften und dabei alles mühelos aussehen ließen. Auch die verschiedenen Kinderturngruppen des TuS führten Choreografien auf. Bei den Wettkampfturnerinnen und Wettkampfturnern waren aber auch die normalen Turnelemente spektakulär genug.
Auch die anderen großen Abteilungen des TuS präsentierten sich im und nach dem Programm. Ju-Jutsu zeigte einen Querschnitt ihrer Kunst. Von Kindern und Jugendlichen bis zu den Erwachsenen gab es Techniken der Selbstverteidigung zu bestaunen. Tischtennis und Tennis hatten in der Schützenhalle Ausprobierstationen aufgebaut, die noch bis in den Abend hinein von Neugierigen belagert waren.
Eine Weltpremiere boten uns die Koppiger: Die Schweizer sind bekannt für ihre liebevoll choreografierten Gruppengymnastiken. Vor dem offiziellen Wettkampfauftritt zum Turnfest in der Schweiz durfte das Wünnenberger Publikum exklusiv die Kleinfeldgymnastik sehen, auf die sich fünf Koppiger Herren mehr als ein Jahr lang vorbereitet hatten.
Nach dem Programm wurde nicht zur einhändiges Reißen an der Theke zelebriert, sondern weiter fleißig gesportet: Viele Preise warteten darauf, gegen ein paar kleine Fitnessübungen verlost zu werden. Die Sportabzeichenabteilung hatte viele tolle Preise von den lokalen Unternehmen eingeworben. Derweil tobten sich die Kinder weiter auf dem Ninja-Warriors-Parcours oder der Airtrackbahn aus.
Auch die Koppiger hatten noch genug Gelegenheit sich auszutoben, bevor die lange Rückfahrt am Montag anstand. Buschtanz, Rudern, Discofox sieht man in der Schützenhalle auch am Schützenfest. Mehr Seltenheitswert hatte da der nächtliche Spurt in Unterwäsche zwei Mal um die Halle, der in Koppigen zum Standard gehört.
Etliche neue Freundschaften haben das Band zwischen Koppigen und Wünnenberg auf diesem Maikäferfest gestärkt. Die Organisation der zukünftigen Besuche wurde auf dem Fest von Peter Kindler und Wolfgang Ebbers in jüngere Hände gegeben.